Die vierzigsten fotografischen Rencontres d’Arles widmen sich zum Geburtstag den Themen “Begegnungen” (Rencontres) und “Zusammenstößen”. Die 66 Ausstellungen sind bis September zu sehen.
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Brian Griffin: Siouxsie. Rotherhithe studio, Londres, 1984
Der Sommer in Arles sieht die Fotografin Nan Goldin als speziellen Gast. Sie wiederum hat ihre Freunde dazu eingeladen, ihre Fotografien zu zeigen. Im Mittelpunkt stehen unter anderem weiter eine große Retrospektive von Duane Michals und die Präsentation von Lucien Clergue, dem Gründer und langjährigen künstlerischen Leiter, der ja selbst Fotograf ist.
Fotografie in Arles | |||
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Lucien Clergue: Passion de St. Martin
Francois Hébel, heutiger künstlerischer Direktor der Rencontres, blickt zurück auf die Gründungszeit:
“Wie viele Leute glaubten wohl an Lucien Clergue, als er 1970 die Idee von Fotoworkshops aus den USA importierte?” Damals- in einer Zeit, als Makramee-, Töpfer- und Mediationskurse aktuell waren – war es das Ziel, die Fotografen aus ihrer Isolation herauszubringen.
Heute eine kaum noch nachvollziehbare Situation, wo die fotografische Kunst weitgehend anerkannt, weltweit vernetzt und repräsentiert ist.
Lucien Clergue schreibt selbst über die Ausstellung seiner aktuellen Bilder unter dem Titel “Sacre d’Eros et Thanatos”:
Ich könnte Picasso parodieren, indem ich sagte: “Die Fotografie ist stärker als ich, sie kriegt mich immer dazu zu tun, was sie will.” Dann mache ich Bilder auf traditionellem Farbfilm von einem Stierkampf oder von einem Aktmodell, rolle den Film zurück, setze die Markierungen genau aufeinander und mache auf meinen Reisen in Museen neue Bilder auf die gleichen Negative. Das Ergebnis hat nichts mit Photoshop zu tun; ich lege meine Karten auf den Tisch und alles ist sichtbar, wie Cocteau anmerkte, “das Unsichtbare, das den schrecklichen Fehler macht zu erscheinen” – aber die Farbmischungen zwischen dem Tageslicht der Stierkämpfe und dem Kunstlicht der Museen schaffen neue Töne, die anders sind als die Originalfarben..
Diese seine Arbeit sei ein Loblied auf den Negativfilm, schreibt Clergue weiter. Er habe nicht vor, mit 75 noch seine Arbeitsweise zu verändern. “Glauben Sie mir, hier gibt es noch eine ganze Menge zu tun!”
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Thomas Florschuetz: Sans titre (15XI85), 1985
Die Fotografen, die in der Vergangenheit “Zusammenstöße”, Kontroversen ausgelöst haben, sind in Arles zahlreich vertreten.
Neben den schon erwähnten Nan Goldin (mit ihrer “Ballade von der sexuellen Abhängigkeit”) und Duane Michals zählen dazu Brian Griffin, Martin Parr, Thomas Florschuetz, Naoya Hatakeyama, Joan Fontcuberta, René Burri, Eugene Richards, Paulo Nozolino und Bohdan Holomicek. Sie alle sind in ihren Ausstellungen präsent.
Eine weitere Gruppe von Ausstellungen bilden die Nominierten für den Discovery Award der Rencontres – die Fotografinnen und Fotografen also, die neu entdeckt werden können. Sie werden jeweils von etablierten Fotografen vorgeschlagen.
So schlägt Lucien Clergue zum Beispiel Jean-Francois Spricigo (Jahrgang 1979, Belgien) vor und schreibt darüber: “Diese Fotorafien stellen Fragen, faszinieren und, vor allem, entkommen den Fallen der zeitgenössischen Moden; ihre Bedeutung, ihr Ton und ihre Lebendigkeit machen Spricigo einzigartig unter den Fotografen seiner Generation.”
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Veronique Ellena: le poulpe
Der Modeschöpfer Christian Lacroix, der letztes Jahr Gast-Kurator in Arles, plädiert für die Stillleben von Véronique Ellena (Jahrgang 1966, Frankreich): “Diese Stillleben, entstanden während der letzten zwei Jahren in der Villa Medici, setzen mit ihren einfachen vollkommenen Linien und direkten Kompositionen ihre Marke in einer reduzierten, nüchternen und faszinierenden Weise, die fast barock zu nennen ist. Hier kann niemand dran vorbeigehen, ohne dass etwas passiert.”
Eine Übersicht über das wirklich umfangreiche Programm der vierzigsten Recontres d’Arles gibt es auf der Website, die auch in englische Sprache vorliegt. Wanderer, kommst du nach Arles in diesem Sommer, lass des dir nicht entgehen.
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